OX-Fanzine OKT/NOV 2007:
AM YETO kokettieren mit dem Schlagwort „Postrock galore“ und verstehen Postrock nicht als ödes Instrumentalgeschnecke im Stile von MOGWAI, sondern wie ihreVorbilder von SLINT oder POLVO als schrägen Indierock. Und damit haben sie meine volle Sympathie. Kaum eine Band traut es sich heute noch, ihre Referenzen so weit aus der Vergangenheit zu kramen. Viele versuchen, ihren Songs einen modernen Anstrich zu geben, greifen auf Klischees zurück und enden in der Beliebigkeit. AM YETO aber bringen ihren Sound so selbstverständlich, als hätten sie tatsächlich schon Anfang der Neunziger ihre Musik gemacht, und sie klingen dabei so frisch, als wäre das Slackertum noch ein ganz neues Phäno¬ men. Für mich mit das Beste unter dem, was derzeit unter derVorsilbe „post“ so rinnläuft.
Christian Meiners
Zwischen Indie-, Noise- und Postrock knarzt und brummt es an allen Ecken und Enden. Auch ein Blick hinter die spröde Fassade lohnt sich.
Steve Albini hätte an dieser Band vermutlich seine helle Freude. Nicht nur, weil Shellac und Big Black in der musikalischen Sozialisation von Am Yeto aus Düsseldorf ganz sicher eine bedeutende Rolle gespielt haben. Auch am unbehandelten, furztrockenen Klangbild würde Mister Noiserock wohl großen Gefallen finden. Die Gitarren schneiden Kanten, der Bass knarzt wie eine alte Dachbodendiele. Doch der rauen Oberfläche zum Trotz geht das Quartett um den ehemaligen Ampersand-Frontmann Barz stellenweise erstaunlich eingängig zu Werke. „A Satellite Is Born“ oder das herrlich zum mitgrölen verleitende „Kiss Kill“ zeugen von einem schön angeschrägten Melodieverständnis, das sich mal mehr mal weniger eindeutig offenbart. Denn solch verschrobenen, aber poppigen Momenten stehen eine ganze Reihe ausschweifender Instrumentalpassagen postrockiger Ausmaße entgegen: Überlange Ungetüme wie „Selassie“ oder „Black Choke“ unterlaufen mindestens drei Wandlungsstufen und langweilen doch zu keiner Sekunde. Mit dem berghohen Abschluss „North Of Bavaria“ gelingt schließlich sogar das Kunststück, mächtige Epik auf stimmige Art und Weise mit einem griffigen Chorus zu verbinden. Ein rundum erfreulicher Einstand.
Patrick Agis-Garcin
8 Punkte/ durchweg sehr gut
Die Band Am Yeto geistert nun auch schon fast zwei Jahre durch den Köln-Düsseldorfer Raum. Nach zwei, drei Split Singles und Sampler Beiträgen erscheint nun ihr erstes Album auf einem dazu völlig neuen Label namens Slumlord Records. Klingt das nicht schon nach Neubestimmung im Musikgeschäft, beschenken uns Am Yeto mit einem sofort hin zu hörendem Sound, abstrakt bis zu ekstatisch tanzbar, der an die besseren Tage deutscher 90ger erinnert, die uns zum Beispiel Von Spar und oder Robocop Kraus gebracht haben als auch die eher horizontal liegenden Ampersand oder Urlaub in Polen. So reiten auch Am Yeto durch die Entgrenzung und Differenzierung des Eigentlichen, schwimmen nicht in der Brühe konformer Befindlichkeitsergüsse wie viele der neu-deutschen Popbands und Punkscheißern, sondern kombinieren sperriges Shoutgefühl mit versteckten Rockriffs, schrägen Akkorden und einem engen Zusammenspiel von Gitarre und Gesang. Weichen die harten Spitzen gegen Ende auch zunehmend verschlepptem Kraut, müssten Am Yeto umgehend Kritikerlieblinge werden.
Am Yeto ist ein deutsches Bandkollektiv bestehend aus 4 Mitgliedern. Diese kommen alle aus unterschiedlichen Bundesländern. NRW, Hessen, Saarland und Bayern. Und das es selbst innerhalb Deutschlands mit der Verständigung der unterschiedlichen "Völkchen" Schwierigkeiten geben kann, das ist ja wohl bekannt. Diese vier musikalisch unter einen Hut zu bringen gestaltet sich genauso schwer - hörbar. Jeder bringt seinen eigenen musikalischen Background mit und zusammen wird das eine sehr komplexe Angelegenheit. Der eine steuert den Hang zu ausufernden, atmosphärischen Instrumentalparts a la Mogwai bei, der nächste eine Vorliebe für Post Rock in Richtung Sonic Youth. Am Ende ergibt das für das Debüt neun Songs mit einer Mischung aus nahezu allen Gitarren geprägten Musikstilen der 90er. Leider ein wenig schwer zugänglicher und nur wenig eingängiger Indie Rock.
(wow ein ehrlicher netter junger mensch...
ihm gefällts zwar nicht aber er beschreibts ja ganz gut.... danke)
“Musik soll ehrlich und verwegen sein, dabei sollte sie in höchstem Maße verschroben sein.” So beschreibt die Band Am Yeto aus Düsseldorf ihren Sound. Prinzipiell liegen die vier Jungs aus Bayern , NRW, Hessen und dem Saarland da mal gar nicht so falsch,
ein bisschen seltsam ist der Sound von Am Yeto aufjedenfall von laut bis ruhig, von schnell bis langsam ist alles dabei. Jeder lässt seine Musikalischen Vorlieben einfließe, dass was rauskommt ist ihr eigener persönlicher Sound irgendwo zwischen Rock und was weiss ich.
Ganz ehrlich mein Ding ist es nicht, da es sehr anstrengend zu hören ist. Was aber nicht heißen soll das die Jungs schlecht sind. Am Yeto ist mal wieder eine Band die man entweder liebt oder hasst, egal die Jungs machen ihr eigenes Ding und das ist verdammt cool, immer noch weitaus besser als ein stumpfes gecovere ohne viel können.
Ich kann bei dieser Band nur sagen, hört sie euch selbst an und bildet euch euer eigenes Urteil, mein Ding ist es nicht, aber schlecht sind die Jungs auch auf keinen Fall.
vom 25.09.2007
Matthias Dersch, Essen
Band: Am Yeto
Titel: dto.
Label: Slumlord Records/ Cargo Records
VÖ: 28.09.07
Bonn, Froschhausen, Saarlouis, Scheinfeld und Düsseldorf – So lauten die Koordinaten von Alex (Bass), Christopher (Gitarre), Eric (Drums) und Jorge (Gesang, Gitarre). Am Yeto heißt ihre Band, die nun mit dem selbst betitelten Debüt auf sich aufmerksam macht.
Die neun Stücke darauf wurzeln tief in den Traditionen des Postrock und frönen alten Helden wie Sonic Youth oder auch Shellac. Das geht alles schön am aktuellen Trend vorbei und dürfte dementsprechend wenig Aufsehen erregen. Zu Unrecht, denn es finden sich einige schöne Songs auf der Scheibe, die ihre Spannung über die volle Spielzeit hält und in jedem Augenblick die Leidenschaft ausdrückt, mit der die vier Herren hier dabei sind. Man merkt, das ist ein Hobby-Projekt ohne finanzielle Ambitionen. Hier geht es um Spaß am Spielen, Freude an der Musik, und das kommt der Platte durchaus zugute.
Egal, ob sich der Vierer in „Selassie“ in einen siebenminütigen Rausch rockt, fast schon auf poppigen Pfaden durch „A Satellite Is Born“ wandert oder in „Fucks About Songing“ mit minimalistischen Mitteln einen Spannungsbogen aufbaut, der sich schließlich in einem Schrei- und Gitarrengewitter entlädt - stets überzeugen Am Yeto durch ihre Stilsicherheit.
Genre-Fans sollten hier mal reinhören. Es lohnt sich durchaus, diesen vier positiv Verrückten ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen im Pretty Vacant, ihrer „Homebase“ in Düsseldorf, einen Besuch abzustatten.
Punkte: 6,0 von 10
Am Yeto s/t US 07
Junge deutsche Band aus Düsseldorf, die sich in ihrer Freizeit ganz ungeniert und jenseits irgendwelcher Trends treffen um ihre musikalischen Vorlieben für ihre einstigen Helden wie Sonic Youth, Shellac oder Big Black (toll der Songtitel # 8: fucks about songing) auszuleben; sperriger Post Noise mit Post Rock Einflüssen, direkt und harsch; Dischord Rec. mit allen seinen Facetten (von Q and not U bis Fugazi) dringt ebenso durch wie Touch & Go Rec. (von GvsB bis Slint) mit dieser gehörigen Wut im Bauch. Ein angenehm zeitloses Werk, nicht trendy oder aufgesetzt, nicht (nur) oldskool; eine wahre Freude, dass es solche Platten und Menschen noch gibt. * Slumlord Rec.
Am Yeto - s/t, Slumlord, 2007
Band aus Düsseldorf. Am Yeto beginnt wie eine Mischung aus Shellac und Jesus Lizard. Dann eine Auflösung ins Melodische: Krachende Gitarren, treibendes Schlagzeug, grovender Bass - erinnert an Robocop Kraus, Mclusky oder GvsB. Am Yeto spielen astreinen amerikanischen Noiserock mit Melodien und Härte. Nicht selten denkt man auch an Fugazi (auch in Bezug auf den Gesang). Wirklich exzellenter und packender Postpunknoise aus deutschen Landen. LP kommt als 180g Pressung.
(tja ehrliche meinung wem ehrliche meinung gebührt ...
die jungs stehen wohl nicht so auf uns. aber passt scho... immerhin wird versucht, den gemeinen hörer vor uns zu schützen... und das wir hartarbeitende ehrliche menschen sind ham se auch erkannt. danke.
rock`n`roll leben wir vielleicht (grins) aber spielen tun wir den nun wirklich net...)
Der Vierer AM YETO rekrutiert sich aus Mitgliedern aus ganz Deutschland und ist offiziell in Düsseldorf ansässig. Ist gar nicht so einfach zu beschreiben, welche Schiene die Jungs auf Ihrem Debüt so fahren. Es werden leicht schräge Akkorde mit eintönigem Gesang und melodische Refrains im Wechsel mit Midtempo-Abschnitten verquirlt. Indie ist das alles in jedem Fall, vielleicht aber sogar mehr, als dem Hörer lieb sein kann.
Die Plattenfirma verleiht das Label "Postrock" und unterschlägt dabei auch den Hauch Punk, der insbesondere der Stimme und Intonation von Sänger Jorge innewohnt. Der Opener „Natas“ ist eine schräge Sache und lässt einem das Schließen der Bekanntschaft mit AM YETO ziemlich schwer fallen. „Selassie“ hingegen ist ein ruhiger Indie-Rocker, bei dem mich mal die Texte näher interessiert hätten, aber leider ist nichts genaueres zu verstehen und ein Beiblatt habe ich leider nicht vorliegen. "Hot Snakes" geht dann endlich ein wenig mehr ab, das Gaspedal wird ein wenig durchgedrückt. Es sticht ansonsten kein Lied irgendwie richtig raus, für die Songtitel "Fucks About Songing" und "North Of Bavaria" gibt´s aber einen Smilie-Bonus.
Die Produktion ist einigermaßen sauber, aber wie in Indie- und Punkkreisen gewohnt, auch leider ein wenig dünn, das Schlagzeug entwickelt zum Beispiel keine Power. Überhaupt klingt alles recht undynamisch und geht nicht richtig zusammen. Von Elan und Tightness ist nicht viel zu spüren, der Stiefel wird halt so runtergespielt. Eines muss man der Band aber zugute halten: Es klingt alles so, als ob sie es wirklich so haben wollten, womit ich auf das Stichwort „Ehrlichkeit“ anspiele. Authentisch klingt´s, aber für wen? Bitte unbedingt vor dem Kauf Probehören! Stefan
Ein hervorragendes Debüt der Düsseldorfer
Am Yeto? Das muss in irgendeiner uns nicht geläufigen Sprache wohl so viel heißen wie „Bravissimo!“ Gerade mal zwei Jahre ist das Düsseldorfer Musiker-Kollektiv zusammen und legt nun, nach diversen Split-Singles und Sampler-Beiträgen, das erste vollständige Album vor.
Und das ist richtig, richtig gut geworden. Ehrlich, verwegen und in höchstem Maße verschroben – so soll Musik nach Meinung des Quartetts sein, und so ist das Debüt der Dreißigjährigen alles andere als Mainstream geworden, sondern intelligenter Postrock/Noiserock, der auf die 90er-Jahre verweist.
Direkt der Einstieg „Natas“ zeigt, was die Band auszeichnet: Spannungsgeladene Musik mit überraschenden Wendungen und markanten Breaks, mit leicht angezerrten, teils noisig-schrägen, teils hochharmonischen Gitarren, mit einem Bass, der mal begleitet, häufig aber auch Gegenläufiges und Kontrastierendes spielt (herausragend ist die groovende, von Zweiklängen durchzogene Linie bei „Welfare Disaster“), dazu ein Schlagzeug, das mit Wirbeln, Rolls, Breaks und Stops immer wieder aus dem Rhythmus ausbricht, hierdurch jedoch leider das musikalische Geschehen nicht immer zusammenhalten kann.
Das ist manchmal sperrig, aber immer fesselnd; eine hochinteressante Kombination gleichberechtigter Instrumente im Dialog. Nicht ganz so spannend wie das Instrumentale ist das Vokale: Die leicht aggressive Stimme, meist mehr als Sprechgesang eingesetzt, passt zwar erst einmal hervorragend zu dem Anti Mainstream der Band, doch wegen des hörbar beschränkten Stimmumfangs fehlt hier auf Dauer doch ein wenig die Abwechslung.
Der Eindruck mag aber auch der spartanisch und etwas flach produzierten Konserve geschuldet sein. Man ahnt beim Durchhören der Platte, insbesondere beim atmosphärisch beginnenden „Selassie“, dass diese Band live noch viel wirkungsvoller sein muss.
www.lloxx.de
::: Auf 12 Pylons kommt eine Reihe Split-EPs heraus, dieses Mal mit Coney Noise und Am Yeto, die sich miteinander balgen. Rein freundschaftlich versteht sich, denn keine Band steht hinter der anderen zurück, vielmehr macht das Nebeneinander den jeweiligen Ansatz der Bands klarer. Coney Noise bauen ihre Songs wie aus Grunge-Lego, immer ein Part, fertig, nächster Part und es geht so gut wie nie zurück. Auch eine Art Noise zu definieren, auf songstruktureller Ebene. Am Yeto hingegen würden nahezu in poppige Gefilde geraten, wäre da nicht immer wieder eine sägende, atonale Gitarre, die wie irre durch die Songs marodiert.
AUTOR: MICK SCHULZ
V/A - 8 YEARS OF 12 PYLONS RECORDS
(12 Pylons): Seit acht Jahren steht das Winz-Label und über die gesamte Landkarte der Nation verstreute
Freunde-Kollektiv 12 Pylons nun schon für zumeist roh tönenden, komplexen Sound im Spannungsfeld
von brachialem Noise- und kaputtem Indie-Rock. Zeit und Anlass für einen Querschnitt des sowohl aktuellen als
auch die letzten vier Jahre umfassenden Geschehens. Der erfolgt hier über 16 Tracks, sowohl mit bereits veröffentlichtem
als auch exklusivem Material. Sicherlich nicht essentiell, aber Highlights wie der Party-Postrock von
Am Yeto oder die entspannten, unerwartet poppigen Beiträge von Laszlo Juri oder Useless Wooden Toys lassen
das Fazit „entdeckenswert“ allemal zu. (8) TARENTATEC - BARACKE 5 EP (12 Pylons): Und noch einmal 12
Pylons: Die „Baracke 5“-EP zeigt die Thüringer Tarentatec beim Siebenkampf live aus dem Proberaum. Und so
klingt's dann auch: wie eine Freistil-Übung mit interdisziplinärem Schwerpunkt. Zwischen (gerne auch mal instrumentaler)
krachiger Noise-Vertracktheit, minutenlang regungslosen Ambient-Passagen, Gitarrensoli aus dem
Classic Rock-Katalog und räudiger Punk-Rasanz mit Anti-Gesang ist alles drin. Ebenso vielfältig fällt allerdings
auch das Ergebnis aus: Zwischen dem herausragenden, dynamischen Opener und einem zwar enorm wuchtigen,
letztlich aber richtungslosen Ausbruch wie „The Queen“ herrscht ein großer Graben. Da wünscht man sich
fürs nächste Mal einen eindeutigeren Fokus. (
CONEY NOISE/AM YETO - THE BROTHER AND SISTER JAM III (Split)
Die Geschwister-Session geht in die dritte Runde.
Den Einstieg bilden CONEY NOISE - eine 12 Pylons-
Band der ersten Stunde, die jedoch leider viel
zu wenig von sich hören lässt. So ist das letzte Lebenszeichen
nun schon gut vier Jahre her. Und
auch jetzt beglücken sie uns gerade mal mit drei
Songs. Die jedoch - und das lässt sich mit Fug und
Recht behaupten - sind das Beste, was man je von
Coney Noise gehört hat. Noch nie war die Band so
nah an Nirvana's „Bleach“ und den frühen Sonic
Youth. Noch nie hat sie es geschafft, diese Einflüsse
so homogen in die eigene Klangvision, bestehend
aus Noise und regelmäßig in Destruktion
endenden Brachial-Parts, einzubauen. Im Vergleich
dazu kommen AM YETO zwar etwas popiger,
aber sicherlich nicht minder interessant daher.
Auf fünf Songs zeigen sie, wie man Einflüsse aus
fast allen Ecken und Dekaden des Indie-Rock in
kompakte, nach vorne gehende Songs packt und
dabei dennoch nicht plakativ klingt. Vielmehr verstehen
es Am Yeto, allen Einflüssen neue Seiten
abzugewinnen. Sie überraschen mit abrupt einsetzenden
Dreampop-Parts, wo vorher noch ein nach
vorne gehender, riffbasierter Rocksong war („Uniform“),
oder sie legen die Stimme gleich ganz ad
acta und wagen so einen Blick in Richtung Post-
Rock („Trans RAF“).
Insgesamt also eine Splitt-CD, die zwei Band vereinigt,
die Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau
bieten.
Punkte: 12
Jochen Wörsinger
Der Split geht weiter
Es gibt wieder etwas Neues aus dem Hause der zwölf Pylonen. In der Split-Reihe des Labels The Brothers And Sister Jam gibt es nun den dritten Teil, den sich Coney Noise und Am Yeto teilen. Geboten werden drei Songs der schon seit elf Jahren bestehenden Band Coney Noise, die sich im Indie-Noise-Wasser à la Sonic Youth und Co. bewegt, dessen Sänger Cris Koch (u.a. auch bei Unmono und Useless Wooden Toys) bei Bleachwitch und Microphone Movie Curt Cobains Stimme erschreckend nahe kommt. Die Songs sind ausladend, überbrücken Dynamikwechsel in Hülle und Fülle, bewegen sich von Klimax zu Klimax und sind alles andere als leichte Kost. Wer hier auf Melodien wartet, wird enttäuscht. Krach regiert, der Bass wird überdurchschnittlich verzerrt und die Becken bis zum folgenreichen Riss bearbeitet.
Am Yeto sind verglichen mit Coney Noise die reinsten Sonnenkinder. Die Düsseldorfer spielen lauten Indie-Rock-Pop mit dem leichten Hang zur Partykompatibilität. Sie verzichten weitestgehend auf Schnörkel und lassen die Songs, abgesehen von wenigen Einschüben, treiben, ohne den Faden einzubüßen. Auch wenn das Instrumental Trans RAF etwas übertrieben und nichtssagend in die Länge gezogen wird, genießen Natas und Pixie Said höchste Sympathie.
Der Wehmutstropfen bei der Split-EP ist die Produktion, die sich vor allem in Am Yetos Trans RAF widerspiegelt. Dieses wäre sicherlich besser zur Geltung gekommen, so klingt vor allem dieses nach Studiostress durch einen strapazierten Geldbeutel. Das sollte zu ändern sein. Denn die Split-CD(s) der 12Pylonsrecords-Bands Coney Noise und Am Yeto weiß das Interesse sowohl am Label als auch den Bands zu wecken.
Autor: Michael Hinz
Artist: AM YETO / CONEY NOISE
Ox-Fanzine / Ausgabe #71
CONEY NOISE aus Neustadt/Aisch sind schon ganz lange dabei, allerdings war es jahrelang still um die Band und ihr Label 12 Pylons. Mit dieser Split-CD melden sich die drei wieder mal zu Wort, und für diesen Anlass hat man sich eine recht junge Band eingeladen: AM YETO aus Düsseldorf. Für CONEY NOISE scheint seit ihrer Gründung anno 1996 die Zeit stehen geblieben zu sein, ihre drei Songs sind klassischer Noiserock, bei dem sich der Gitarrist offenbar die Mühe spart, Akkorde zu greifen, und der Bassist einem sein Instrument auch gleich in den Magen rammen könnte. Der Effekt wäre der gleiche. Klingt alt, gefällt aber auch noch heute. Insofern passen AM YETO gut dazu, denn auch deren Vorbilder sind schon längst nicht mehr alle aktiv. Ich schmeiße da mal mittelalte DC-Referenzen in den Raum - klingt also auch eher altbewährt als modern. Im direkten Vergleich haben AM YETO auch die Nase vorn, weil sie etwas schnittiger und abwechslungsreicher zu Werke gehen. Insgesamt eine interessante Veröffentlichung, und schön zu sehen, dass CONEY NOISE wieder da sind. (35:48) (6) (Christian Meiners)
am yeto ist eine dieser bands, die die deutsche indie szene so wunderbar machen.4 nette herren, die sich in ihrer Freizeit ganz ungeniert und jenseits irgendwelcher trends treffen um ihre musikalischen vorlieben für ihre einstigen helden wie sonic youth, shellac oder big black auszuleben. und das tun sie dermassen gut, mit der nötigen wut im bauch und mit gefühl, dass es einfach eine wahre freude ist.
autor: unbekannt (endzeit)
"... ich weiß nicht,... wo ich bei dem konzert im raum stand und die ganzen gitarren und bässe hörte ... klang das ganze total abgefahren.
der sound war so seltsam... es klang wie bei pink flyod .... alles hat sich so ubereinandergeschachtelt... seltsam aber grandios..."
(O-Ton raimond T./ endzeit))
Die vier Jungens aus dem Ultrafair Umfeld werden nicht zu unrecht als DER PODOLSKI DES INDIEROCK bezeichnet. Hier treffen melidiöse ruhige Harmonien auf Noise Wände die sich ins unermeßliche steigern. Besonders live entwickelt diese junge Band eine unglaubliche Bühnenpräsenz und bietet einen Geräuschkulisse die seinesgleichen sucht.
Wer sucht, der findet. Wer noch ein bisschen weiter sucht, der findet möglicherweise die Düsseldorfer Band Am Yeto. Die spielt überaus atemberaubenden Indie Post Rock mit Mogwai-Gütesiegel und einer ganzen Kramkiste voll geschmackvoller Referenzen. Und sie haben sich getraut, ganz tief reinzugreifen. Die drei Tracks, die Jorgen, Eric, Christopher und Alex auf ihrer MySpace-Seite zum Download zur Verfügung stellen, lassen erahnen, in welche ungefähre Richtung der Hase live läuft. Man munkelt von einem großartigen und bisher zu Unrecht übersehenen Konzertereignis.
Autor : Peter Flore (INTRO)
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Vor den Auftritt der Nürnberger Hexer ist allerdings der Gig von Amyeto gesetzt, einer jungen Düsseldorfer Band, die ebenfalls zu Höherem berufen scheint. Ihr dräuender Opener ist ein gewaltiger Instrumental-Sturm, in dem eine in Zungen sprechende Gitarre klarste Melodien aus einem Soundgewitter herausschneidet. Amyeto versöhnen lässig das Beste aus Mogwai und Bedhead miteinander, während die Stimme von Girls against Boys und Mission of Burma spricht. Klar ist das ein bisschen viel Referenzgeraune, aber was will man zu einer Band sagen, die sich auf Bühnen und im Internet rar macht, bei der man aber laufend denkt: Warum kenne ich die bisher nicht?
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Autor : Markus Hockenbrink (INTRO)
Aus irgend einem Grund schaffen es AM YETO aus Düsseldorf größer und gewaltiger zu klingen als sie besetzt sind. Die beiden eigentlich nur leicht angezerrten Gitarren und der Bass schichten sich mal genial ergänzend, mal ausgefuchst konträr übereinander, dass man meint in einer ganzen Wand von Sound zu stehen. Ein übriges tun die ausgefuchsten Arrangements, die jedoch nie den Songcharakter verlieren, so dass es schlicht und ergreifend mächtig rockt.
Autor : Unbekannt (Purer Luxus)